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Coaching Daheim

"Am Ende stellt sich die Frage: Was hast du aus deinem Leben gemacht?
Was du dann wünschst, getan zu haben, das tue jetzt!" (Erasmus von Rotterdam)

Nicht jeder möchte zu einem professionellen Coach gehen.
Vielleicht möchten Sie erst einmal sehen, wie weit Sie sich selbst auf die Spur kommen können und den Schatz Ihrer verborgenen Fähigkeiten selbst zu heben versuchen.

Da Coaching ein Prozess ist, in dem Sie selbst der Experte / die Expertin für Ihre Fragestellung sind und professionelle Unterstützung in erster Linie gefragt ist, um Sie beim Aufdecken Ihrer Lösungsfähigkeiten zu unterstützen, gibt es auch eine Vielzahl von Möglichkeiten, sich selbst zu coachen.

Wer sich besser kennt, lebt besser.
Oder im Umkehrschluss: wir stoßen deshalb hin und wieder auf Schwierigkeiten, weil wir uns selbst nicht gut genug kennen.
Ziel des Selbstcoachings ist es daher, sich selbst besser kennenzulernen, den eigenen Facettenreichtum zu entdecken und die eigenen Grenzen zu erweitern.

Die Voraussetzungen für die Eigenarbeit sind die gleichen, wie für die Arbeit mit professioneller Unterstützung:

  • etwas Selbstdisziplin und Durchhaltewillen – Änderungen brauchen Zeit
  • ein gerüttelt Maß an Ehrlichkeit sich selbst gegenüber – nicht alles, was ich bin, gefällt mir
  • viel Neugierde, Offenheit und Bereitschaft, sich auf Unbekanntes einzulassen – jenseits des bereits Bekannten findet sich nicht automatisch etwas besseres, auf jeden Fall aber etwas anderes
  • innehalten, reflektieren, die Perspektive wechseln, die Wahrnehmung in Bezug auf die Fragestellung schärfen und differenzieren

Nicht jeder der untengenannten Vorschläge ist für jeden brauchbar. Manchmal braucht es auch Abwechslung in den Methoden, denn unser Geist ist wie unser Körper. Er gewöhnt sich an Anforderungen, wenn sie in immer gleicher Form an ihn herangetragen werden und richtet sich darin ein.
Deshalb gilt auch hier: Neugier auf Neues, Mut zur Abwechslung.

1. Führen Sie ein Tagebuch

Das Tagebuchschreiben scheint manchen vielleicht eine antiquierte Form der Memoirensammlung zu sein oder mag uns auch an längst vergangene Teenagerzeiten erinnern, in denen wir auf den leeren Seiten Platz fanden, um alle Formen unseres Weltschmerzes auszubreiten oder euphorisch Erfolge in Herzensangelegenheiten zu bejubeln.
Der Sinn des Tagebuchschreibens an dieser Stelle liegt in der Herausforderung, Dinge auszuformulieren.

Im Gegensatz zu unseren Gedanken, die flüchtig in unserem Kopf unterwegs sind, die im Irgendwo anfangen, um dann im Nirgendwo zu enden, denen wir nachhängen und sie beliebig unterbrechen, zwingt das Niederschreiben uns dazu, die Dinge von Anfang bis zum Ende auszuformulieren. Zu Papier gebracht erhalten diese Gedanken eine Form und damit ein Gewicht.

Im Schreiben beginnen wir ein Gespräch mit uns selbst, können es sogar explizit als Dialog mit uns selbst erleben.

Probieren Sie es aus! Nicht nur einmal, sondern über einen Zeitraum, den Sie sich vorher fest vornehmen. Eine Woche, 2 Wochen, 4 Wochen?

Schreiben Sie jeden Tag kurz auf, was Sie im Innern besonders bewegt hat, welche Gedanken Sie dabei gedacht und welche Gefühle Sie dabei gespürt haben.

Was erzählt Ihnen Ihr Tagebuch über sich?

Und nehmen Sie Ihre Erkenntnisse daraus als neuen Startpunkt für Ihren nächsten Schritt zu sich selbst.

 "Jeder Mensch trägt einen Kontinent unentdeckten Wesens in sich. Wohl dem, der sich zum Kolumbus der eigenen Seele machen kann." (Salvador de Madariaga y Rojo)

2. Lesen Sie ein gutes Buch

Ein gutes Buch an dieser Stelle wäre eines, in dem die charakterliche Entwicklung von Personen beschrieben wird und zwar auf eine Art und Weise, die Sie anspricht. Je packender das geschieht, umso mehr lassen Sie sich berühren, tauchen tiefer in die Geschichte ein und kommen in Kontakt mit den beschriebenen Figuren. Sie identifizieren sich ein Stück weit und übernehmen dadurch einen Teil des Denkens und Empfindens der literarischen Person. Auch wenn Sie das Buch zugeklappt haben, wirkt das bei einer guten Geschichte noch nach.

Das Ergebnis ist vergleichbar mit dem Ausprobieren einer neuen Rolle. Idealerweise lebt die Person, über die Sie gelesen haben, noch eine Zeitlang in Ihnen fort, selbst wenn die Geschichte bereits zu Ende ist.

Gute Bücher sind in der Lage, Licht in die dunklen Ecken unseres Bewusstseins zu bringen.

Hier eine kleine persönliche Auswahl:
- „Die Stunde, in der ich zu glauben begann“ von Wally Lamb
- „Die Wand“ von Marlen Haushofer
- „Alle Zeit“ von Kathrin Gerlof
- „Die Insel der Linkshänder“ von Alexandre Jardin
- „Shantaram“ von Gregory David Roberts
- “Dieses Leben, das wir haben” von Lionel Shriver
- „Ich ging den Weg des Derwischs“ von Reshad Feild
- "Der Schatten des Windes“ von Carlos Ruiz Zafon
- „Eat, Pray, Love“ von Elizabeth Gilbert
... und mehr Bücher mit Beschreibung

Probieren Sie es aus.
Was hat Sie besonders gefesselt?, Was fanden Sie sympathisch, was war Ihnen unangenehm?, Wo waren Sie, während Sie der Geschichte gefolgt sind?, Wie fühlen Sie sich, seit Sie die letzte Seite gelesen haben?...

Nehmen Sie Ihre Erkenntnisse daraus als neuen Startpunkt für den nächsten Schritt bei Ihrer Selbsterkundung.

3. Schalten Sie jeden Tag für eine Stunde Handy, Computer, Fernsehen und Radio aus

Beobachten Sie, wie sie Sich in dieser Stunde fühlen:
Orientierungslos, weil Sie nicht wissen, was Sie mit sich anfangen sollen?
Krampfhaft auf der Suche nach einer Beschäftigung, auch wenn das der Putzfeudel oder die Steuererklärung ist?
Greifen Sie gleich nach der nächsten Zeitung oder Zeitschrift?
Rasen, hetzen, rennen Sie innerlich weiter und fühlen sich jetzt dabei von außen ausgebremst?\r\n

Oder sind Sie gelassen, entspannt und freudig, dankbar um die geschenkte Zeit und bereit, Ihre Gedanken schweifen zu lassen, egal wohin sie Sie führen? Neugierig auf das, was in dieser Stunde passieren und/oder aus Ihrem Innern auftauchen könnte? Können Sie sich auf Ihr Fühlen einlassen?

Probieren Sie es aus.
Wie ging es Ihnen? In Ihrem Tagebuch ist Platz, um Ihr Erleben zu reflektieren.
Und nehmen Sie Ihre Erkenntnisse daraus als neuen Startpunkt für Ihren nächsten Schritt.

4. Seien Sie bewußt im HIER, im JETZT

"Deine beste Zeit war nicht und deine beste Zeit kommt nicht.
JETZT ist deine beste Zeit. Immer.\" (unbekannt)

Gestern ist Geschichte, morgen ist ein Geheimnis. Heute, nein, JETZT, ist ein Geschenk, denn es ist der einzige Moment, in dem wir wirklich da sind und an dem wir etwas ändern können.
Seien Sie bewusst in Ihrem Tun und Denken JETZT.

Alles hat seine Zeit und alles will zu seiner Zeit mit voller Bewusstheit getan werden, anderenfalls bringen wir uns um den einzigen Augenblick, in dem wir wirklich leben, um das HIER und JETZT.

Beobachten Sie sich selbst, wie Ihre Gedanken laufend dazu tendieren, sich vom aktuellen Augenblick weg zurück in die Vergangenheit oder voraus in die Zukunft zu bewegen.
Wir grübeln, was wir gestern hätten anders machen sollen, wir machen uns Sorgen, was morgen möglicherweise auf uns wartet oder wir hoffen auf Verbesserung unserer heutigen Situation.
Warum? Das Gestern können wir nicht mehr ändern und das Morgen nur bedingt beeinflussen. Aber JETZT sind wir gefragt, mit allen unseren Sinnen.

Probieren Sie es aus.
Was verändert sich für Sie, wenn Sie Ihre gesamte Aufmerksamkeit mit aller Achtsamkeit derer Sie fähig sind, dem aktuellen Augenblick widmen?
Und nehmen Sie Ihre Erkenntnisse daraus als neuen Startpunkt für einen weitere Schritt auf dem Weg zu mehr Selbsterkenntnis.

5. Gewohntes ungewohnt machen

"Achte auf deine Gedanken, denn sie werden deine Worte.
Achte auf deine Worte, denn sie werden deine Taten.
Achte auf deine Taten, denn sie werden deine Gewohnheiten.
Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter.
Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal."
(Talmud)

Üben Sie Veränderung in kleinen Dingen:
Statt mit dem linken Bein wie üblich, steigen Sie in der Früh mit dem rechten Fuß zuerst aus dem Bett.
Statt Kaffee, trinken Sie Tee zum Frühstück.
Statt mit dem Auto, fahren Sie mit dem Zug zur Arbeit.
Statt wie gewohnt durch die Gegend zu eilen, gehen Sie bewusst langsam.
Statt zu lesen oder schweigsam aus dem Fenster zu sehen, beginnen Sie ein Gespräch mit Ihrem Sitznachbarn in der U-Bahn.
Statt den Abend vor dem Fernseher oder beim Sport zu verbringen, machen Sie einen Spaziergang mit Ihrem Partner/Ihren Kindern.
Statt selbst zu reden, üben Sie sich in aufmerksamem Zuhören.
Statt zu seufzen über ein (vermeintliches) Unglück, lächeln Sie entspannt.

Probieren Sie es aus und werden sie neugierig auf sich selbst:
Wie ging es Ihnen?, Was haben Sie neues über sich erfahren?, War etwas darunter, was sie gerne zu einer neuen Gewohnheit machen würden?

6. Mein Code – ein Schlüssel zu mir

Es wäre schön, wenn es eine Art Geheimwort gäbe, das uns den unbeschränkten Zugang zum Verständnis unser selbst ermöglichte.

Die Antwort auf die drei folgenden Fragen liefert uns so etwas wie einen Code, den Schlüssel zu dem, worauf wir bauen und in was wir gründen.

1. Was ist das verlässlichste in Ihrem Leben?
2. Was ist Ihr Rückzugsort?
3. Was dürfte man Ihnen auf keinen Fall wegnehmen?

Versuchen Sie die drei Fragen für sich zu beantworten spontan und/oder meditativ.
Wundern Sie sich nicht, wenn die Antworten variieren. Möglicherweise sind die scheinbar verschiedenen Antworten nur die unterschiedlichen Seiten ein und derselben Medaille.

Haben Sie etwas Neues über sich erfahren? Nehmen Sie Ihre Erkenntnisse und bleiben Sie sich selbst auf der Spur.

7. Ändern sie den Fokus

"Dein Kerker bist Du selbst, die Welt, die hält dich nicht, Du selber bist die Welt,
die Dich in Dir mit Dir so stark gefangen hält.\" (Angelus Silesius)

Schauen Sie nicht ausschließlich auf das (scheinbare) Hindernis, sondern versuche Sie wenigstens einmal, daran vorbeizublicken und auf die möglichen Wege zu achten, die am Hindernis vorbeiführen.
Dann hat Ihr Problem nicht mehr Sie im Griff, sondern Sie halten das Problem fest.
Und so, wie sie es festhalten, könnten Sie es probeweise auch mal los-lassen.

Probieren Sie es aus.
War es schwer?, Was ist an die Stelle des "Problems" getreten nachdem Sie es losgelassen haben? Haben Sie Neues über sich erfahren?

8. Lass Stille sein

"Wenn du die Berührung mit der inneren Stille verlierst, verlierst du den Kontakt mit dir selbst. Wenn du den Kontakt mit dir selbst verlierst, verlierst du dich in  der Welt. Das innerste Selbstgefühl, das Gefühl dessen, der du bist, ist untrennbar mit Stille verbunden. Das ist das "Ich bin", das tiefer ist als Namen und Formen."
(Eckhart Tolle)

Gehen Sie auf die Suche nach der Stille in sich selbst.
Es gibt viele verschiedene Methoden, sich meditierend diesem Ort der Stille zu nähern. Welche die für Sie geeignete ist, müssen Sie selbst ausprobieren.

Suchen Sie stille Orte auf: eine Kirche, einen einsamen Spazierweg, eine ruhige Ecke im Museum und versuchen Sie dort, mit dem stillsten Ort in sich selbst in Berührung zu kommen. Der Ort, an dem die Gedanken zu schweigen beginnen und deshalb die Worte des Herzens hörbar werden.

In jedem von uns gibt es diesen Ort der Stille. Es ist der Ort der höchsten Energie, der größten Kraft und größten Authenthizität. Der Ort, an dem wir mit der Spiritualität in unserem Leben Kontakt aufnehmen können, der Ort, der uns zum DU befähigt.
Aus ihm heraus leben wir und sind wir.
Der Ort der Stille in uns ist der Ort, an dem alles in Eins zusammenfließt, ist die Liebe.

Richten Sie sich dort, an diesem Ort, ein Zuhause ein. Es ist Ihr daheim. Ein Punkt des Rückzugs und eine Quelle der Kraft, die Ihnen überall und zu jeder Zeit offen steht.

Und wenn Sie sich dann doch an irgendeinem Punkt Ihrer Arbeit zusätzlich Unterstützung von außen dazuholen möchten, gelangen Sie hier zu meinem Angebot.

 "Es ist nicht leicht, das  Glück in sich selbst zu finden, doch es ist unmöglich, es anderswo zu  finden."
(orientalische Weisheit)